, Boog Hubert

Beitrag in der Unterland Zeitung

Und wieder sind die Bulldogs in der Presse – Danke Frau Sticher für den Beitrag.

Rafzer Junioren glänzen im Flag Football

Die U16 der Rafz Bulldogs holten sich 2020 den Schweizermeister-Titel im Flag Football, einer auch in Europa zunehmend beliebten Sportart. Da das Spiel kontaktlos verläuft, können Männer und Frauen gemeinsam ein Team bilden. Auf Besuch beim Training in der Sporthalle Schalmenacker.

Rafz. Dieses Winterhalbjahr trainieren sie jeweils am Donnerstagabend. Die Junioren U16 der Rafz Bulldogs treffen bei Regen und Dunkelheit, es ist kurz vor der Umstellung auf die Winterzeit, gut gelaunt in der Saalsporthalle Schalmenacker ein. Noch sind die U13 dran, danach, eine halbe Stunde lang, von 19 Uhr bis 19.30 Uhr, wird sich das Training der beiden Teams mischen. Wer von den Jüngeren will, kann so lange bleiben und von der Erfahrung der Älteren profitieren. Um 19 Uhr löst U16-Coach René Krickhahn seinen Vater Ingo ab. Dann haben die älteren Junioren das Spielfeld für sich. Noch kann relativ unbeschwert trainiert werden. Wie sich die Situation rund um Corona in diesem Winter auf den Amateursport auswirken wird, weiss man am Donnerstag vergangener Woche noch nicht.

Für die U16 der Rafz Bulldogs ist 2020 nicht nur wegen der Covid-19-Pandemie ein ganz besonderes Jahr; seit dem 12. September sind sie Schweizer Meister. Zwar nicht in der bekanntesten Sportart der Schweiz, aber in einer aufstrebenden. «Es ist auch für uns keine einfache Zeit», erklärt Vereinspräsident Hubert Boog. «Wie alle anderen Sportvereine auch, hatten wir keine Frühlingssaison. Nach dem 20. März war Schluss.» Man habe höchstens noch alleine oder in ganz kleinen Gruppen gejoggt. Erst nach den Lockerungen hätten Trainings, und danach auch einzelne Freundschaftsspiele, unter strengen Schutzbestimmungen und Massnahmen, wieder stattfinden können. Der Herbst-Cup fand laut Boog im reduzierten Rahmen statt. Er habe aus lediglich vier Spieltagen bestanden anstelle der üblichen sieben, verteilt auf das ganze Land.

Seit September Schweizer Meister

«Angefangen haben wir in Winterthur, danach war Genf an der Reihe, als nächstes Rafz. Das Finale fand schliesslich in Zürich statt. Am 12. September waren mit 31 Mannschaften die ganze aktive Schweizer Flag-Football-Gemeinschaft bei uns in Rafz», erklärt der Vereinspräsident, der selber in der Erwachsenenmannschaft National Flug Football League (NFFL) mitgespielt hat. Mit den über 500 Spielern und Gästen sei es einer der grössten Anlässe in Rafz gewesen.

Inzwischen haben auch die U16 mit dem Training begonnen. Es besteht aus Aufwärm-, Konditions- und Geschicklichkeitsübungen sowie Drills von spielspezifischen Situationen, Bewegungsabläufen und Techniken wie Ball fangen oder Flagpulling. Die Sportart stammt aus den USA und hat im Laufe der Zeit auch in Europa immer mehr Anhänger gefunden. Die englischen Begriffe wurden beibehalten. «Flag Football ist auch bei uns immer beliebter, nicht nur bei Kindern und Jugendlichen, sondern auch bei den Erwachsenen», erklärt René Krickhahn, der ursprünglich aus Deutschland stammt. Wie schon seinen Vater hat ihn die Begeisterung für die Sportart, in der vor allem Schnelligkeit und Kraft zählen, hier erfasst. Seit zwölf Jahren ist er nun mit dabei.

Rafz Bulldogs seit 2005

Die Rafzer sind seit 1995 in dieser Sportart engagiert, Rafz Bulldogs wurde 2005 als eigener Verein gegründet. Zuvor gehörten sie gemäss Hubert Boog zu den heutigen Warriors Winterthur und spielten unter dem Namen War Dogs. Für eine Landgemeinde seien die Rafz Bulldogs schon in der Vergangenheit sehr erfolgreich gewesen. Denn normalerweise werde der Sport in der Schweiz eher in den grösseren Städten ausgeübt. In der ganzen Schweiz gibt es gemäss Hubert Boot rund 20 Teams der NFFL, rund acht U16 und etwa sechs U13. Das Team der U16 besteht momentan aus zehn Spielern, darunter eine junge Frau. Am Training vergangenen Donnerstags nahmen sechs Jugendliche teil. Nach Saisonende sei die Motivation manchmal etwas tiefer, so René Krickhahn.

Inzwischen ist der erste Teil des Trainings vorbei und es wird gespielt. Die Regeln sind, abgesehen davon, dass nicht getackelt wird, sondern die Flags aus dem Gürtel gezogen, ganz ähnlich wie beim American Football. Nach dem offiziellen Trainingsende erhält die Mannschaft noch neue Trikots. «Danach können diejenigen, die wollen, noch bis 21 Uhr weiterspielen», sagt der Coach.

Bettina Sticher